Wie Du die Hoffnung nie mehr verlierst

Wie Du die Hoffnung nie mehr verlierst

ACTforLIFE Klarheit 1 Comment

Die Hoffnung zu verlieren ist ein bedrohlicher Zustand. Es ist als würde Dir der Boden unter den Füßen entschwinden. Du schwimmst in einem Meer von Unsicherheit und Ungewissheit. Ein bedrohliches Gefühl, ohne Hoffnung zu sein, ohne Aussicht auf Besserung. Gerade in Zeiten von Trennung oder Tod kann dieses Gefühl andauern. Ich möchte Dir ein wenig dabei helfen einen Weg hindurch durch dieses Gefühlschaos zu finden. Einen Weg, der dich stärkt, dir Kraft und Ruhe gibt, der Hoffnung verleiht und Mut macht dich nicht zu verlieren.

Wie Du die Hoffnung nie mehr verlierst

Der Weg der Hoffnung

Ein kurzer Disclaimer gleich vorweg: Wenn deine Hoffnungslosigkeit starke und vor allem drängende Suizidgedanken mitbringt solltest Du dich unbedingt jemanden anvertrauen. Professionelle Unterstützung ist bei drängenden Suizidgedanken die erste Wahl!

Als ich meine Hoffnung verlor

Mein Zeit der Hoffnungslosigkeit liegt noch nicht allzu lange zurück. Es war Anfang 2016 als ich mich von meiner Frau trennte und von heut auf morgen, die Wohnung verlassen musste, eine neue Wohnung finden und mich mit meiner Tochter in einen komplett neuen Alltag einfinden. All meine Träume einer liebevollen Familie zerstoben von einem Moment auf den anderen. All das war weg und ich verlor mich in einem Meer von Hoffnungslosigkeit und Sehnsucht. Wenn ich jetzt ein Jahr später auf die Zeit zurückschaue habe ich viel gelernt über diese Zeit.

Meine (zunehmende) Bereitschaft die Gefühle von Einsamkeit und Hoffnungslosigkeit zuzulassen haben mir geholfen auf diesem Weg. Ich habe natürlich auch Dinge unternommen, um mit der schwierigen Situation zurecht zu kommen. Ich bin ausgegangen, habe Freunde getroffen, habe neue Menschen kennengelernt,  habe neue Sachen ausprobiert und alte Aktivitäten wieder aufgenommen. All das war hilfreich. Am meisten hat mir aber die Zeit geholfen, mich in diese Gefühle hineinzubewegen. Ich hatte Angst davor, was wohl passiert, wenn ich mich auf diese Gefühle einlasse. Ob ich mich irgendwann aus dem Fenster stürze, weil ich gar keinen Halt finde? Aber dem war nicht so. Es geschah vielmehr etwas anderes: Ich fand Ruhe. Je mehr ich mich auf diese Gefühle einließ, umso ruhiger wurde ich mit der Zeit.

Nie mehr die Hoffnung verlieren

Wie auch Du Ruhe zurückgewinnst indem Du Dich der Hoffnungslosigkeit “hingibst” möchte ich hier ein wenig erzählen.

Es gibt ein schönes Bild eines buddhistischen Lehrers. Es geht ungefähr so: Wir fallen, aber wir kommen nicht auf. Das ist für mich der Zustand der Hoffnungslosigkeit. Er beschreibt genau dieses Gefühl in dieser Zeit. Wir fallen ins Bodenlose, haben Angst aufzukommen und laufen dehalb weg vor diesem Gefühl. Machen tausend Dinge, Hobbies, treffen Menschen um dem Gefühl der Einsamkeit und Hoffnungslosigkeit zu entkommen. Und je mehr wir davor weg laufen, desto stärker wird der Sog, desto bedrohlicher wirkt der Abgrund.

Wenn Du Dich auf diese Gefühle einlässt, wirst Du merken, dass Du zwar fällst, aber niemals aufkommst. Das lernst Du nicht indem Du das hier liest sondern nur wenn Du es ausprobierst.

Ein Mantra zur Vorbereitung

Bevor wir mit den expliziten Schritten beginnen solltest Du Dir nochmal eines klar machen: Egal, was passiert Du wirst damit umgehen können! Ja genau! Du hast schon so viel geschafft in deinem Leben! Sei es laufen zu lernen oder sprechen, lesen und schreiben. Oder andere Probleme in deinem Leben. Du hast sie alle gemeistert. Sonst wärest Du jetzt nicht hier und würdest diese Worte hier lesen können. Du hast große und kleine Hürden überwunden und deshalb verinnerliche für dich folgendes sehr hilfreiches Mantra: Egal, was passiert, ich werde damit umgehen können Eins nach dem anderen. Es wird Zeiten geben an denen bist Du überwältigt. Das ist aber kein Zeichen, dass Du es nicht hinbekommen wirst. Sondern nur, dass Du in diesem Augenblick keine Lösung hast.

Auf gehts zu den Schritten, die es dir erleichtern können besser mit Hoffnungslosigkeit umzugehen:

  • Nimm Dir Zeit und sorge für eine ruhige, ablenkungsfreie Umgebung: Kein Handy, kein Computer… Eine Tasse Tee schadet sicher nicht!
  • Bemerke die Hoffnungslosigkeit und lass sie in dir aufsteigen. Was ist es wovor Du am meisten Angst hast? Was ist das schlimmste, was passieren könnte?
  • Bemerke wie das Gefühl deinen Körper erfüllt. Was kannst Du spüren? Wo spürst Du es? Nimm dir Zeit und Ruhe.
  • Schreib ein paar Deiner Gedanken auf. Was geht in dir vor? Von welchen Ideen und Hoffnungen fällt es dir schwer loszulassen? Spüre all die Emotionen aufsteigen, während Du schreibst und Du Deine Worte liest. Lass die Tränen laufen wenn sie kommen. Sie reinigen dich und deine Gefühle.
  • Geh eine Runde spazieren, wenn es Dir möglich ist
  • Geh mit einem frischen Geist an Deine Worte und schau, ob sie etwas neues für dich bieten
  • Gibt es eine neue Perspektive, neue Gedanken? Lass ein paar Tage vergehen und schau, was sich entwickelt in Dir
  • Wenn Du einen Ort der Hoffnung benötigst dann besuche eine Kirche oder bau Dir deinen eigenen Ort. Ich hab mir zu diesem Zwecke auch eine Hängematte gekauft. Ich empfehle die gerne weiter, da Du dort Ruhe und Gelassenheit findest. Man hat das Gefühl zu schweben und gleichzeitig gehalten zu werden.
  • Und langsam und stetig wird sich ein Zustand der Ruhe einstellen, wie im Auge des Hurricane. Während die Welt um einen herum gerade auseinanderfliegt ist man im Innern ganz ruhig.

Selber die Schritte gehen

Du kannst neue Hoffnung finden indem Du, der Hoffnungslosigkeit Raum gibst. Dort wirst Du dein Licht finden. Dort wirst Du die Kraft finden von der Vergangenheit loszulassen. Lass Deiner Hoffnungslosigkeit Raum. Sie wird dich nicht umbringen sondern gibt Dir Raum. Raum neues zu erforschen und zu erfahren. Das Leben aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten.

Meine Worte sind kein Patentrezept. Es ist ein Vorschlag. Vielleicht hast Du ja schon einen guten Weg gefunden wie Du mit solchen Situationen und Gefühlen zurecht kommst. Dann schreib mir davon. Ich freue mich von dir zu lesen. Hast Du die Schritte schon mal probiert? Wie sind deine Erfahrungen?

 

Kommentare 1

  1. Hallo Herr Teuber,

    seit Monaten bin ich auf der Suche nach einer Beschreibung was da in mir los ist,
    ich lese diese Sätze und es trifft den Nagel auf den Kopf.
    Das ist es, ich schwimme in einem Meer voller Ungewissheit, Unklarheit und Hoffnungslosigkeit mit keiner Aussicht auf Besserung.

    Ein weiterer Schritt…
    Danke
    Karsten

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