Dankbarkeit hilft Dir mit Schmerz und Leid umzugehen. Es macht Dein Leben reichhaltiger und lebendiger. Aber Dankbarkeit erstreckt sich nicht nur auf die angenehmen Erlebnisse. Wir brauchen Dankbarkeit für alle Bereiche unseres Lebens, um ein erfülltes Leben zu führen. Hier erfährst Du, warum das so wichtig ist und lernst einen Weg zu mehr Dankbarkeit.
Dankbarkeit ist einfach, wenn das Leben einem Erfolge beschert. Dankbarkeit in schwierigen Momenten des Lebens ist schwieriger. Es tut sich ein Widerstand auf. Widerstand gegen den Schmerz, gegen die Angst, gegen die Unlust.
Was? Ich soll dankbar sein für den Mist in meinen Leben? Den will ich doch loswerden!
Der Widerstand will Dir helfen die unangenehme Dinge und Erlebnisse in deinem Leben abzuschütteln.
Was aber wenn sich die schwierigen Gedanken und Gefühle sich nicht abschütteln lassen? Viele unangenehme Erlebnisse kleben an uns wie ein alter Kaugummi.
Was nun? Mehr vom selben? Mehr Widerstand? Mehr Leiden?
Wie wäre es etwas komisches, verrücktes zu machen? Den Schmerz umarmen?
Das soll gehen?
Und dann bin ich ja noch unglücklicher! – Eher nicht. Akzeptanz und Dankbarkeit öffnen Türen, die zuvor verschlossen waren.
Je länger ich Dankbarkeit praktiziere, umso ruhiger werde ich. Ich merke, dass es gar nicht so wichtig ist die „Erfolge“ zu feiern. Erfolge sind schön. Sie lassen uns strahlen.
Der Widerstand gegen unangenehme Gedanken und Gefühlen führt dazu, dass wir die schwierigen Dinge in unserem Leben ausblenden. Aber die belastenden Beziehungen, die Niederlagen, Ängste sind ebenfalls Teil von uns. Für die schwierigen Gedanken und Gefühle Dankbarkeit aufzubauen ist ein wichtiger Schritt in Richtung Akzeptanz. Es ist eine Perspektive des Wachstums. Und eine Lebendige noch dazu!
Was kann uns dieser Schmerz sagen?
Wenn wir unsere Schmerzen umarmen und wahrnehmen, dann können wir uns besser einem Leben widmen, was uns am Herzen liegt.
Wie? Aber ich beschäftige mich doch mit diesem Mist und dann schaff ich gar nichts mehr und bin unglücklich!
Nicht unbedingt: Schmerz führt nur im Verborgenen zu Leid. Bei Lichte schmilzt der Schmerz dahin und entpuppt sein eigentliches Wesen. Als Gedanke, als ein Gefühl, eine Erinnerung. All dies kann Dir nichts anhaben!
Die kleinen Dinge
Was, wenn das Leben gerade nichts bereit hält für das man dankbar sein kann? Dann bleibt die Dankbarkeit in kleinen Dingen. Dein Atem, deine Wahrnehmung, dieser Moment, der Baum gegenüber. Ich liebe folgende Stelle aus dem Buch „Trotzdem Ja zum Leben sagen“ von Viktor Frankl.
Frankl war ein österreichischer Psychiater, der die Konzentrationslager überlebte und seine Beobachtungen niederschrieb. Er traf dort eine Frau, die wusste, dass sie bald sterben müsste. Sie war aber trotzdem heiter. Frankl war verwundert darüber. Sie antwortete, dass sie ihrem Schicksal dankbar sei. Sie sei froh, dass es sie hart getroffen habe. … Und sie erklärte, dass sie früher zu verwöhnt gewesen sei in ihrem bürgerlichen Leben… Wenn jemand für sein Schicksal im Konzentrationslager dankbar sein kann, dann kann es jeder! Es ist eine Entscheidung. Hier und Jetzt das anzunehmen, was da ist. Diese Umarmung öffnet Dich für die Schönheit des Moments und macht Dich heiter.
Es steckt genauso viel Leben in einem Moment der Trauer, wie in einem Moment der Freude! Und wir können Kontakt mit dieser Fülle aufnehmen.
Meditation der Dankbarkeit
Hier eine kleine Übung wie sich Dankbarkeit ausbreiten kann:
- Nimm Dir etwas Zeit. Sorge dafür, dass Du nicht gestört wirst
- Suche dir einen Stuhl und setze dich aufrecht hin. Nimm eine Haltung ein, die Würde und Wachheit vermittelt.
- Schaue auf einen Punkt an der Wand und atme einige Mal tief ein und aus.
- Schließe die Augen bei der Ausatmung
- Nimm wahr, wie Du auf dem Stuhl sitzt, die Füße auf dem Boden stehen. Werde dir Deines Körpers bewusst. (Hol dir meinen Audio-Guide für den Einstieg. Das erleichtert die ersten Schritte)
- Achte auf deine Atmung und sage Dir: „Ich bin dankbar für diesen Moment. Es ist Leid in mir. Ich umarme dieses Leid. Ich bin dankbar dafür.”
- Konzentriere Dich für einige Momente auf Deine Atmung und spüre die Ruhe.
- Achte auf Deinen Körper und öffne dann wieder die Augen.
Spüre kurz wie es Dir jetzt geht. Wenn Dich Gedanken davon abhalten dich zu konzentrieren dann sei freundlich mit Dir und nimm die Gedanken wahr und kehre zu dem zurück bei dem Du aufgehört hast.
Ich hoffe, diese Dankbarkeitsmeditation ist hilfreich für Dich. Könntest Du damit was anfangen? Oder ist Dir das zu Eso?
Hast Du Dein eigenes Dankarkeitsritutal? Ich freu mich davon zu hören und zu lernen.
Schreib mir einfach unten in die Kommentare.