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4 Schritte um aus der Corona-Krise herauszukommen

Die Corona-Krise ist ein Einschnitt in das tägliche Leben. Wir haben uns mit einer „neuen Normalität“ arrangiert. Rund um die Corona-Einschränkungen. Das ist gut gewesen. Die nächsten Wochen ist es an der Zeit aus dieser Krise herauszukommen. Es wird Zeit, diese Krise hinter uns zu lassen. Du wirst Schritte lernen, die Dich in deinem Leben voranbringen und mit denen Du neue Hoffnung schöpfst. Ich zeige dir einen Weg nach vorne. Einen kraftvollen und lebendigen Weg!

Photo von Lina Trochez auf Unsplash

Meine eigene Corona-Krise

Meine Corona-Krise sah so aus, dass ich meinen Job als Psychotherapeut weiter gemacht habe. Ich hatte drei Patienten in Videosprechstunde. Alle anderen Patienten kamen wie gewohnt. Aber der Rest des Lebens änderte sich doch recht dramatisch: Meine Tochter durfte nicht mehr in die Schule, Freunde habe ich kaum noch gesehen, meine Eltern auch nicht und alle meine Wettkämpfe (Halbmarathon und Triathlon) wurden abgesagt. Das hat mein Leben doch gut auf den Kopf gestellt. Wobei… Als introvertierter Mensch hatte ich keine großen Probleme zu Hause zu bleiben.

Am schwierigsten für mich war die zusätzliche Belastung meine Tochter zu Hause zu betreuen und gleichzeitig arbeiten zu gehen. Zum Glück ist meine Tochter so eigenständig mit ihren 9 Jahren. Sie hat ihre Freunde und die Schule aber doch recht stark vermisst. Und so wurde ihre Stimmung immer bedrückter und ich musste sie viel trösten und kuscheln. Das zog doch recht stark an meinen Nerven. Gerade die Doppelbelastung: Arbeit und Kinderbetreuung. Auch fiel mein Sport weg. Ohne Ziel ging mir die Motivation verloren. Außerdem hatte ich noch eine kleine Verletzung.

Ich fiel in ein Loch. Ich war gereizt und ärgerlich. Genervt von allem. Vor allem von der Politik, die Eltern und Kinder im Stich lässt. Kinder brauchen einander. Sie brauchen sich um miteinander zu wachsen. Da reichen die Eltern irgendwann nicht mehr aus.

Ausflug an den Strand

Einen Nachmittag dann. Als die Stimmung schlecht, aber das Wetter gut war fuhr ich mit ihr an den Strand. Dort legten wir uns einfach in den Sand. Sie weinte ein wenig, weil sie keine Lust hatte darauf und nach Hause wollte. Aber ich bestand darauf zu bleiben.

Und die See wird allen Hoffnung bringen so wie der Schlaf die Träume bringt bei Nacht

Irgendwann fingen wir an ein wenig uns zu kabbeln. Und wir standen auf und liefen umher. Wir schubsten uns. Sie versuchte mich umzuwerfen und wir ließen einfach nur unserer Energie freien Lauf. Alles konnte raus und danach fühlte sich das Leben auf einmal frisch an. Wir zogen uns aus und sprangen in die kalte Ostsee. Also ich zuerst und sie dann später. Als sie sah, wie schön das ist. #Eiswürfelbad

Diese Energie hat mir geholfen nach vorne zu schauen. Dieser Prozess hat mir gezeigt, wie wichtig es ist sich an schöne Ort zu begeben und diese einfach auf sich wirken zu lassen. Von dort aus zeigte sich mir der Weg nach vorne. Aus dieser Krise heraus. Mit neuer Energie und der Hoffnung auf bessere Normalität.

Mache 4 Schritte aus der Corona-Krise und beginne einen neuen frischen Weg!

1. Schritt: Anerkennen

Anerkennen, dass dies eine Krise ist. In dieser Krise haben alle Menschen Schwierigkeiten sich an diese neue Situation anzupassen. In dieser Zeit sind jegliche Gefühle möglich. Angst, Ärger, Wut, Trauer, Resignation, Hilflosigkeit,… Welche Gefühle hast Du in dieser Zeit? Schreib mir doch einen Kommentar dazu.

Diese Gefühle können einen den Blick vernebeln. Und wir wollen aber Klarheit schaffen. Deshalb ist es wichtig die Dinge zu sehen wie sie sind. Es ist eine Krise. Wir alle reagieren mit Emotionen darauf. Diese Emotionen versuchen zu bestimmen, was wir tun.

2. Schritt: Bedürfnisse erkennen

Was brauche ich? Es ist wichtig die eigenen Bedürfnisse zu erkennen. Wir alle haben Grundbedürfnisse: Sicherheit, soziale Beziehungen, Überblick, Ruhe, Struktur, Aktivität, Sinnhaftigkeit.

Diese Bedürfnisse sollen so gut es geht erfüllt sein. Vor allem das Bedürfnis nach Sicherheit. Wer Corona als Gefahr für sich ansieht, sollte sich damit beschäftigen. Ich werde in den nächsten Tagen einen Artikel dazu veröffentlichen, den ich dann auch hier verlinke.

Wenn es um das Bedürfnis nach Sicherheit geht, ist Klarheit wichtig. Leider tragen die Medien nicht sonderlich zu Klarheit und Beruhigung bei. Medien werden verstärkt über Aufmerksamkeit. Sprich ihre Artikel werden mehr geklickt, wenn sie dramatisch und angsteinflößend sind. Wir Menschen reagieren auf bedrohliche Nachrichten stärker als auf beruhigende. Deshalb wird dieses Virus bedrohlicher dargestellt als nötig. Es ist eine Gefahr. Ja. Aber nicht so dramatisch wie dargestellt. Ich empfehle deshalb den Medienkonsum herunterzufahren. Oder sich auch mit Medien zu bedienen, die versuchen beruhigend einzuwirken. (Davon gibt es aber so gut wie keine).

3. Schritt: Bedürfnisse umsetzen und angehen

Wenn du dich ausreichend sicher fühlst, schaue nach deinen anderen Bedürfnissen: Trittst du in Kontakt zu anderen Menschen? Hast du eine Tagesstruktur? Hast du den Überblick über deine persönliche Situation (auch finanziell)? Bist du aktiv mit deinem Körper unterwegs?

Und ganz wichtig: Macht das was du tust für dich einen Sinn? Wofür dient dein Streben? Ein Beispiel: Vieles von dem, was ich tue, mache ich für meine Tochter. Ich versuche ein guter Vater für sie zu sein. Das ergibt für mich einen Sinn.

Was gibt deinem Leben einen Sinn? Ist es deine Arbeit? Deine Familie? Dein Hobby? Verfolgst Du ein höheres Ziel?

Gehe nun erste Schritte in diese Richtung. Fange so klein wie möglich an. Ich habe z. B. mir als Ziel gesetzt 2 Minuten zu lesen. Jeden Tag 2 Minuten. Wenn ich Lust auf mehr hatte, dann habe ich auch mehr gelesen.

Kleine Schritte aus der Corona-Krise

Struktur: Mach dir einen kleinen Plan, welche wichtigen! Aktivitäten du dir in der Woche vornimmst. Und Bonus-Tipp: Markiere die Aktivitäten farblich. Z. B. Freunde, Familie, Sport, Hobby, etc… So siehst du auf Anhieb, worauf du deinen Fokus legst.

soziale Beziehungen: Schau in deinen Nachrichtenverlauf und suche Freunde, Bekannte, Familie, die du länger nicht kontaktiert hast. Ist jemand dabei, der dir wichtig ist? Schreib ihn oder sie an… Erste kleine Schritte…

Überblick: Mach dir einen Überblick über deine aktuelle finanzielle Situation. Alles im Lot? Wenn nein, was kannst du tun? Stelle Ausgaben und Einnahmen auf den Prüfstand. Es gibt immer einen Weg. Bleib flexibel im Kopf. Manche Dinge klappen nicht mehr so. Es ist zwar schmerzhaft sich einer neuen Realität zu stellen. Aber je eher du das tust, desto eher kommst du auch raus aus dieser Krise. Steckenbleiben ist ein schreckliches Gefühl.

Ruhe: Erlaube dir mal eine kleine Auszeit. Kein Medienkonsum, keine Kinder, keine Arbeit. Schaffe dir kleine Inseln der Ruhe. Meditation ist sicherlich eine gute Idee 😉

Aktivität Bring deinen Körper ins Schwitzen. Dein Körper braucht den Wechsel von Ruhe und Aktivität. Und zwar so, dass das Herz mal wieder richtig in Wallung kommt. Laufen und Radfahren sind die üblichsten Aktivitäten. Aber Hauptsache dein Körper hat mal wieder was zu tun!

Mache viel kleine Schritte. 10 Minuten Laufen sind ein Anfang. Eine Minute meditieren ist ein kleiner guter Schritt. Wenn dein Fokus darauf liegt jeden Tag viele kleine Schritte zu gehen wirst du merken, dass Du rauskommst aus dieser Krise.

Kennst du weitere Bedürfnisse, die für dich wichtig sind? Schreib mir davon etwas in den Kommentaren.

4. Schritt: Frische hineinbringen

Willst Du aus etwas altem raus, musst du etwas zurücklassen und etwas Neues beginnen!

Das kann klein sein. Du könntest mit einer alten Gewohnheit brechen und diese neu gestalten. Deinen Morgen, deinen Weg zur Arbeit, etc. Einen neuen Weg zur Arbeit probieren. Ein paar mehr Schritte machen. Du kannst auch ein neues Hobby anfangen. Eine neue Sportart. Hauptsache es kommt etwas Frische in dein Leben. Ein Signal an dich, dass jetzt etwas Neues beginnt. Diese Frische benötigen wir gerade. Damit machen wir aus dieser „neuen Normalität“ eine bessere.

Also eine bessere Normalität für die Zeit nach Carola… Ich meine nach Corinna… Ähh… Corona natürlich.

Witz und Humor sind auch nie verkehrt. Etwas Leichtigkeit in dieser schweren und harten Zeit sind nie verkehrt.

Also Ich wünsche dir viel Erfolg für deine Post-Corona Zeit.

Schreib mir doch mal in den Kommentaren, wie du die Corona-Krise für dich bewältigt hast. Vieles von dem, was ich schreibe, habe ich von Menschen gelernt, mit denen ich arbeite. Ich freue mich von dir zu lesen!

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  • Danke für deinen Artikel, finde die Tipps sehr erfrischend und kann diesen nur zustimmen.

    Ich bin in der Coronazeit oft mit meiner Tochter spazieren gegangen, das tat immer sehr gut und lenkte vom Homeoffice-Alltag mit all den Videokonferenzen und den in der häuslichen Einsamkeit fast deprimierenden Projekten ab. Außerdem hatte ich wenigstens etwas Bewegung, wenn ich schon nicht ins Büro fahren kann mit dem Rad.

    "Einsamkeit" stimmt nicht so ganz, meine Frau und mein Kind waren ja da, aber die Decke fällt einem einfach auf den Kopf und ich bekam teilweise das Gefühl von Machtlosigkeit über … irgendwie alles. Und das Gefühl hatte für mich hlt eine Ähnlichkeit zu Einsamkeit, auch wenn das rational betrachtet ja gar nicht stimmt. Ich sprach jeden Tag mit Kollegen und Kunden über Videoanrufe, ich hatte meine Familie um mich.
    Ich glaub, das bessere Wort ist hier eher Isolation. Das beschreibt das Gefühl wohl deutlich treffender. Und nicht nur das, auch die generelle Situation ist damit besser umrissen. Isolation tut trotz aller Freiheiten, die man ja noch immer hat, echt weh.

    Da war das Rausgehen, das Spazieren mit dem Kind wirklich eine Befreiung. Das haben meine Frau und ich die ersten 2-3 Wochen der Krise nicht ausreichend gemacht. Erst danach haben wir uns das zur Regel gemacht: 1-2 Stunden jeden Tag mit der Tochter raus. Ihr und uns hat es nicht nur gefallen, es hat auch innerlich zu großer Entspannung und Befreiung geführt.

    Zumal das Wetter ja über die fast gesamte Coronazeit super schön war.

    Auch das Suchen neuer Hobbies kann ich als heilsames Mittel unterstreichen. Meine Frau fing in der Coronazeit plötzlich das Häkeln an. Einfach so. Das hatte sie in ihrer Kindheit mal gemacht, erzählte sie mir, aber es dann nie wieder fortgeführt. Bis heute.
    Wie viel Wolle in wie vielen verschiedenen Farben ich mittlerweile bestellen musste, vermag ich mir gar nicht auszumalen. Meine Frau häkelt an 2-4 Abenden in der Woche, dabei schaltet sie richtig ab, aber nicht im meditativen Sinne, denn beim Häkeln muss sie sich trotzdem immer konzentrieren (irgendwelche Maschen zählen und sowas, fragt mich nicht, außerdem lernt sie das Häkeln ja erst wieder neu). Aber es ist eben ein völlig anderer gedanklicher Fokus als die Konzentration bei der täglichen Arbeit.

    Auf jeden Fall tolle Tipps!

    • Lieber Arvid,

      Vielen Dank für deine vielfältigen Ideen und Inspirationen. Freut mich, dass du mit deiner Familie gut und gesund durch die Zeit gekommen bist.

      Liebe Grüße!

  • Thank you so much. The coping of Covid for us includes walking and making facemasks for others.

  • Hallo Sandro,

    "gestalten hilft", hatte ich irgendwo gelesen. Ich nutze die Zeit, um die Wohnung neu zu vermöbeln. Bin um 5 immer wach und gehe dann raus mit Maske. Bin vorerkrankt. Ich hatte gerade die Zahnarztangst so schön hinter mir gelassen und musste die Behandlung wegen CoroNO unterbrechen. Das ärgert mich. Umziehen nach Köln lasse ich wohl auch besser wegen der Menschendichte. Bewegungsdrang hab ich nur im Kopf. Deshalb blogge ich wieder auf instagram: minimalismusrockt

    Liebe Grüße, Tanja

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ACTforLIFE

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