Dankbarkeit hilft Dir mit Schmerz und Leid umzugehen. Es macht Dein Leben reichhaltiger und lebendiger.…
Es folgt ein Gastartikel von Anchu Kögl
Oftmals glauben wir, dass wir durch die großen Dinge im Leben glücklicher werden:
Und so rennen wir großen Zielen und noch größeren Träumen hinterher, in der Hoffnung, irgendwann glücklich zu werden.
Doch warum machen wir uns das Leben so schwer? Sind es nicht oft die kleinen Dinge, die uns glücklich machen?
In diesem Artikel möchte ich dir drei Dinge erklären, die du jetzt tun kannst, um sofort glücklicher zu werden.
Es gibt viele Definitionen von Glück. Eine der treffendsten finde ich folgende:
Du bist glücklich, wenn dein Leben deinen Erwartungen entspricht.
Je mehr ich über diese Aussage nachdenke, desto mehr gefällt sie mir.
Oft sind wir unglücklich und unzufrieden, weil etwas nicht unseren Erwartungen entspricht.
Der Job ist nicht so interessant, wie erwartet. Das Essen nicht so lecker. Der Partner nicht so liebevoll. Das Wetter nicht so sonnig. Der Sex nicht so geil.
Statt zu akzeptieren, was ist, kämpfen wir dagegen an. Und genau das hindert uns daran, glücklicher zu werden.
Der Urlaub war schon toll. Aber eben nicht so toll wie erwartet …
Stelle dir vor, du reist zum ersten Mal nach Ibiza.
Vor deiner Reise erzähle ich dir, dass es dort die weltbesten Partys gibt, dass die Strände paradiesisch sind, und dass das Essen dich umhauen wird. Ohne dass es dir bewusst ist, steigen deine Erwartungen ins Unendliche. Dann kommst du in Ibiza an – und bist enttäuscht. Die Partys sind schweineteuer und weniger verrückt, als du dir vorgestellt hast. Die Strände sind maßlos überfüllt und dreckig. Und das Essen ist gerade mal mittelmäßig und wird von schlecht gelaunten Kellnern serviert.
Das Problem sind jedoch nicht die teuren Partys, die überfüllten Strände oder das mittelmäßige Essen. Das Problem sind deine Erwartungen.
Wärst du ohne Erwartungen nach Ibiza gereist, hätte es dir wahrscheinlich gefallen. Du bist im Urlaub, die Sonne scheint und du verbringst deinen Tag cocktailschlürfend und selfiemachend am Strand.
Es gibt Schlimmeres, oder?
Es sind meistens nicht die Umstände, die uns unglücklich machen. Sondern unsere Erwartungen.
Und ich bin da keine Ausnahme. Ich habe das Problem mit den hohen Erwartungen, wenn ich besonders lange an einem neuen Artikel schreibe.
Es gibt Artikel, die schreibe ich an einem Tag. Und es gibt Artikel, da sitze ich mehrere Wochen dran. Und je mehr Arbeit und Zeit ich in einen Artikel stecke, desto höher sind meine Erwartungen an ihn.
Ich erhoffe mir, dass er öfter auf Facebook geliked und geteilt wird, dass er viele Kommentare bekommt und dass ihn andere Blogger verlinken. Doch häufig werde ich enttäuscht, denn es sind nicht immer die Artikel, in die ich am meisten Zeit stecke, die auch am besten ankommen.
Es ist so banal, doch in der Regel sind es einzig und allein unsere hohen Erwartungen, die uns unglücklich machen.
Der springende Punkt ist der: Ohne es zu merken, setzen wir uns enorm hohe Messlatten für unser Glück.
Ich werde glücklich, wenn ich:
Doch MUSST du wirklich all das erreichen, um glücklich zu werden? Natürlich nicht.
Je mehr Bedingungen du an das Leben stellst und je höher deine Anforderungen sind, desto schwieriger ist es, glücklich zu sein.
Vielleicht widersprichst du jetzt und denkst, dass du hohe Anforderungen haben musst, um etwas zu erreichen. Doch das stimmt nicht.
Du kannst deine Erwartungen senken, jetzt glücklicher sein und trotzdem an deinen Zielen arbeiten. Der Unterschied dabei ist, dass das Erreichen deiner Ziele nicht die Bedingung für Glück ist.
Von mir aus kannst du versuchen, nach den Sternen zu greifen. Doch währenddessen kannst du deine Erwartungen an dich und das Leben senken und dadurch schon jetzt glücklicher werden.
P.S. Ibiza ist eine geile Insel.
Ich möchte mehr Geld verdienen. Ich wünsche mir einen Partner. Ich will abnehmen. Ich muss an mir arbeiten. Ich bin nicht selbstbewusst. Ich fühle mich unglücklich. Ich liebe mich nicht selbst.
Ich, ich, ich.
Dreht sich ein Großteil deiner Gedanken um dich? Um deine Wünsche, Ziele, Ängste, Sorgen, Bedenken?
Mach dir bewusst, dass du nicht das Zentrum des Universums bist. Das bin nämlich ICH. Kleiner Scherz.
Vieles von dem, was wir denken und tun, dreht sich um uns selbst. Und das macht uns unglücklich, weil wir uns zu sehr auf unsere eigenen Wünsche, Sorgen, Ängste und Misserfolge konzentrieren.
Ein guter Weg, um glücklicher zu werden, ist deshalb mehr an andere zu denken und mehr für andere zu tun. (Ausnahme: du tust viel zu viel für andere und vergisst dich selbst. Dann ist es an der Zeit, dass du dich mehr um dich selbst kümmerst.)
Wann hast du dich das letzte Mal gefragt, wie es deinen Freunden oder deinen Familienmitgliedern geht?
Versetze dich öfter in die Lage anderer Menschen und versuche dir vorzustellen, wie es diesen Menschen geht. Das hilft dir dabei, mehr Mitgefühl und Empathie zu entwickeln und deinen Probleme und Sorgen nicht mehr Bedeutung zu schenken, als sie verdient haben.
Schau dir den Paketboten, die Kassiererin oder den nächsten Obdachlosen an. Wie geht es ihnen? Ist dein Leben wirklich so schlecht? Hast nur du Probleme und Sorgen?
Wenn du Lust hast, probiere mal Folgendes aus:
Betrachte den nächsten fremd080en Menschen, der dir begegnet. Und dann frage dich, wie es ihm geht, was er sich wohl wünscht und womit er zu kämpfen hat. Vergiss dich selbst mal für einen Moment und mache dir bewusst, dass du nur ein klitzekleiner Part des Universums bist.
Falls dir die Übung gefällt, kannst du dir überlegen, wie du anderen Menschen konkret helfen kannst. Nein, du musst nicht unbedingt einer wohltätigen Organisation beitreten, Straßenhunde füttern oder zum Veganer werden.
Doch wann hast du das letzte Mal einem Freund oder Bekannten deine Hilfe angeboten?
Wann hast du das letzte Mal etwas getan, was nicht ausschließlich in deinem Interesse war?
Oft machst du anderen Menschen schon eine große Freude, in dem du ihnen zeigst, dass du an sie denkst, das sie dir wichtig sind und dass du sie wahrnimmst.
Versuche täglich, ein wenig mehr an andere zu denken und etwas für sie zu tun.
Paradoxerweise wird es dir dabei helfen, glücklicher zu werden.
Wenn ich zum Beispiel Artikel schreibe und E-Mails beantworte, versuche ich mir immer wieder klarzumachen, dass ich anderen Menschen gerade helfe. In den Moment, in dem ich mir das bewusst mache, fällt mir die Arbeit leichter und ich fühle mich glücklicher.
Wie es so schön heißt:
Ein Geschenk zu bekommen ist schön. Eins zu machen ist noch schöner.
Wir leben in einer Leistungsgesellschaft. Zwar zwingt dich niemand zu etwas, doch indirekt wird dir von allen Seiten suggeriert, dass du etwas mit deinem Leben machen solltest.
Die moderne Start-Up-Szene suggeriert, dass 24/7 zu arbeiten ein cooler Lifestyle ist. Auch einige Erfolgscoaches raten dazu, nie Pause zu machen. Bevor du 30 bist, solltest du noch nicht mal an Urlaub denken.
Arnold Schwarzenegger riet in einem Interview, nicht mehr als sechseinhalb Stunden pro Nacht zu schlafen. Denn während du schläfst, arbeiten andere an ihren Zielen. Und falls dir sechseinhalb Stunden zu wenig sind, dann schlafe schneller, witzelte er.
Doch nicht nur arbeitstechnisch solltest du mehr leisten. Auch deine Freizeit solltest du optimal nutzen.
Mache mehr Sport. Meditiere. Rette die Delfine vor dem Aussterben. Verreise mehr. Sei dankbar. Gehe zum Tanzkurs. Lese ein Buch pro Woche. Lerne eine Fremdsprache. Arbeite an deinem Selbstbewusstsein. Gehe zum Kochkurs.
Du kannst jede Sekunde nutzen, um an deinen Zielen zu arbeiten und mehr aus deinem Leben zu machen! Je mehr du erreichst, desto besser!
Doch dieser Drang nach „mehr“ führt häufig dazu, dass wir ein schlechtes Gewissen haben, wenn wir mal nicht an unseren Zielen arbeiten und nicht beschäftigt sind.
An deinen Zielen zu arbeiten und deine Zeit zu nutzen ist toll. Doch gönne dir auch mal eine Auszeit. Lass los. Entspanne. Genieße.
Es sind meistens die kleinen Momente des Lebens, in denen wir innerlich strahlen und glücklich sind. Am Wochenende ausgiebig brunchen. Einen guten Film im Kino anschauen. Sich stundenlang mit einem Freund unterhalten. Bis in die Puppen feiern. Ein heißes Bad nehmen.
Das Leben ist kein Sprint. Und auch kein Marathon. Es gibt am Ende keine Ziellinie, keine Siegerehrung und keinen Pokal.
Warum rennst du also?
Über den Autor
Anchu Kögl ist Autor, Weltreisender und Querdenker.
Auf seinem Blog schreibt er unter andere über Glück, Selbstbewusstsein und Liebe. Ehrlich, direkt und frech.
Hier erfährst du mehr über ihn
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